Samstag, 8. September

Samstag, 8. September
10:30 Uhr
Workshop für Jugendliche
Nur Abendkasse – Nach Oben
Mensch + Kunst – Geld = ?
creaTiV-Workshop für Jugendliche

Wie wertvoll ist Kunst? Welche Werte bewegen die Gemüter? Mit einer Video-Aktion zum Thema Kapital suchen Jugendliche (13 - 19 Jahre) mit professioneller Unterstützung nach Werthaltungen im medialen Zeitalter. Die Ergebnisse des Workshops werden während der Biennale Bern in der interaktiven Ausstellung im Kindermuseum Creaviva präsentiert.

Veranstaltet durch: creaTiV! (Creaviva / Zentrum Paul Klee) und Art Insider (Kunstmuseum Bern)


Samstag, 8. September
16:30 Uhr
Musik-Installation/Performance
Nur Abendkasse – Nach Oben
CARRILLO_N13¿
Eine transgradiale Musik-Installation
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Modell Installation CARRILLO_N13 (Foto: Emanuel Schulze)

«Der Sonido 13 ist der Anfang und das Ende und der Ausgangspunkt einer neuen musikalischen Generation, die alles verändern wird, denn es wird kein einziges der heutigen Instrumente übrig bleiben: Sie sind alle unfähig, die überwältigende Masse an Tönen zu erzeugen, die man künftig verwendet.» (Julián Carrillo)

Das Projekt CARRILLO_N13¿ folgt dem theoretischen Manifest des mexikanischen Komponisten Julián Carrillo (1857-1965). In seiner Teoría del Sonido 13 (Theorie des dreizehnten Tons) entwickelte er das System der Dehnung und Stauchung von Kompositionen, das er nicht nur auf die eigenen, sondern alle Werke der Musikgeschichte anwenden wollte. Das Manifest beinhaltet eine doppelte Stossrichtung: Carrillo will nicht nur eine neue Form der Musik entwerfen, sondern er strebt auch die Einverleibung der europäischen klassischen Musik an. Carrillo übernimmt das Denken der europäischen conquistadores und ruft zur musikalisch-territorialen Gegenkolonialisierung Europas auf.

CARRILLO_N13¿ ist zugleich Klanggenerator, Mutterschiff und Steuerzentrale, um Carrillos Aufruf zu dieser Eroberung in die Tat umzusetzen. Während 13 x 13 Stunden werden Musik, Klänge, Menschen und Informationen zum Brennstoff, der den Generator CARRILLO_N13¿ zu immer gewaltigeren Leistungen antreibt. Jeder Zuschauer befeuert allein durch seine Anwesenheit den Motor der Installation. Alle 13 Stunden bricht mit der Eroberung eines neuen Raumes ein neuer Wachstumszyklus an.

Regie / Konzept: Till Wyler von Ballmoos

Komposition: Michel Roth

Rauminstallation / Ausstattung: Emanuel Schulze

Musikalische Leitung: Samuel Stoll

Raumklanggestaltung: Kaspar König

Dramaturgische Mitarbeit: Diana Rojas

Technik: Sebastian Geret

Produktionsleitung: Felix Heri

Performer: Benedikt Bindewald, Aleksander Gabrys, Kaspar König , Ingo Ospelt, Samuel Stoll, Till Wyler von Ballmoos

Veranstaltet durch: Biennale Bern in Zusammenarbeit mit PROGR

Treffpunkt: PROGR, Westflügel, Eingang Speichergasse 4

Dauer: Musik-Installation durchgehend - während 169 Stunden - zugänglich.

Start Musikgenerator 8. September, 16.30 Uhr / Ende Musikgenerator 15. September 17.30 Uhr.

Konzertante Führungen täglich zu festen Zeiten, ca. 60 Min.

Anmeldung: Besuchen Sie die Musik-Installation, wann immer Sie wollen! Gegensprechanlage beim Eingang, Codewort: Dreizehn.

Sprache: Deutsch / Carrillisch / Spanisch

Eintritt Konzertante Führungen: 25.-/20.-

Besuch der Musik-Installation ausserhalb der Führungszeiten: Bezahlen Sie mit Esswaren und / oder Getränken Ihrer Wahl.

 

Mehr Carillo: bei Facebook und bei Twitter

Weitere Aufführungen: Sonntag, 9. September, Samstag, 15. September, Montag, 10. September, Dienstag, 11. September, Mittwoch, 12. September, Donnerstag, 13. September, Freitag, 14. September

Samstag, 8. September
17:30 Uhr
Theater/Performance
Nur Abendkasse – Nach Oben
Reise um die Erde in 80 Minuten
Stadtrundfahrt
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Metapher am Trainieren (Foto: zVg)

Reise um die Erde in 80 Minuten ist eine Suche nach Kapital. Eine gezielte Irrfahrt durch Berns Botschaftsquartier als Parcours durch die globalisierte Leistungsgesellschaft. Und wer bildet deren strammes Corps Diplomatique? Die Künstler, diese wandelnden Widersprüche. Das Publikum ist eingeladen, sich einem solchen an die Fersen zu heften, ganz bequem in einem Reisebus, und dabei einer kapitalhistorischen Sportreportage zu lauschen. Der Künstler hingegen läuft von Land zu Land, denn so ist das mit den Künstlern: Sie sammeln überall etwas auf, um es zu verwerten, aber am Ende sind sie doch selbst ihr eigenes Produktionsmittel, der eigene schwitzende Leib und das durch ihn peitschende Blut. Das ist ja überhaupt das Härteste am Kapitalismus: die Eigenleistung.
Von und mit Schauplatz International (Studer / Liebl / Ellend / Bieri / Bertschy)
Assistenz Stefanie Mauron

Veranstaltet durch: Biennale Bern in Zusammenarbeit mit Dampfzentrale Bern und Konzert Theater Bern

Tourbeginn / Tourende: Achtung Ort variiert! (Tourstart und Tourende am 8. September Dampfzentrale; Tourstart und Tourende am 10. und 11. September Stadttheater Bern)

Sprache: Deutsch / Englisch / Französisch

Dauer: 110 Minuten

Eintritt: 30.-/20.-

Weitere Aufführungen: Montag, 10. September, Dienstag, 11. September

Samstag, 8. September
18:00 Uhr
Vortrag/Gespräch/Führung
Nur Abendkasse – Nach Oben
«Ja, der Mensch muss Kapitalist sein.»
Vortrag mit Simona Slanicka, Historikerin

Eine Vortragsreihe der Biennale Bern in Kooperation mit der Hochschule der Künste* sowie der Universität Bern**: Der «Mensch muss Kapitalist sein» - es war der amerikanische Philosoph Ralph Waldo Emerson (1803 – 1882), der derart entschieden aufforderte, Kapitalist zu sein. Und er war nicht der Erste und nicht der Einzige, der den Kapitalismus in einem nicht materiellen Sinne verstand. Emerson ging es um die geistige Entfaltung des Menschen, um die Entwicklung seines inneren Reichtums.

Kapital ist, nicht erst seit Karl Marx, ein schillernder Begriff. Die Vortragsreihe zur Biennale Bern greift, ausgehend vom Kapitalbegriff bei Marx, einige der nicht monetären Kapitalarten wie Wissenskapital, symbolisches Kapital oder Abstammungskapital auf und beleuchtet sie in sechs Kurzvorträgen. Den halbstündigen Referaten folgt jeweils ein vertiefendes Gespräch sowie eine Publikumsdiskussion.

8. September

Simona Slanicka, Historikerin
Illegitimität als Kapital: Die Figur des Bastards im vormodernen Adel
Bastarde galten im vormodernen europäischen Adel als eigenständige Personengruppe mit eigenen Rechten und Aufgaben. An den ihnen zugeschriebenen körperlichen, intellektuellen und moralischen Qualitäten lässt sich die Vorstellung vom genealogischen Kapital des vormodernen Adels ablesen. Bastarde im Italien der Renaissance sind etwa Träger der virtù, einer männlichen, handlungsmächtigen Tugend, die ihnen Gesetzesüberschreitungen, Usurpationen, aber auch Herrschaftsinnovation erlaubt. Bastarde sind damit emblematische Figuren für die Lust am Risiko, am Spiel, an der Spekulation und zur Rechtfertigung illegitimen Gewinnstrebens.

* Graduate School of the Arts (Doktoratsprogramm der Universität Bern und der Hochschule der Künste Bern)

** Institute of Advanced Study in the Humanities and the Social Sciences

Dauer: 90 Minuten

Eintritt: frei


Samstag, 8. September
Ausstellung/Installation
Nur Abendkasse – Nach Oben
Kopf oder Zahl I
Ausstellung in der Stadtgalerie im PROGR, videokunst @progr.ch, Kunstmuseum Bern @ PROGR
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Oliver Ressler / Zanny Begg, The Bull Laid Bear, 2012, DVD, Farbe, Ton, 24 Min. (Videostill: zVg)

Nicht erst die Finanzkrise hat die künstlerische Auseinandersetzung mit Wirtschaft und Politik, Macht und Kapital ausgelöst, jedoch hat sie den Diskurs über die Hintergründe des ökonomischen Systems intensiviert. Seither häufen sich Ausstellungen, die  nach der Bedeutung des Kapitals fragen, der Verbindung von Geld und Macht oder der Auswirkung des freien Marktes. Die während der Biennale Bern gezeigten Werke decken zum Teil überraschende Zusammenhänge auf, die zur heutigen wirtschaftlichen Situation führten. Sie analysieren Hintergründe, visualisieren komplizierte Sachverhalte auf schlichte Art und enthüllen damit die Geschichte des Kapitals.

videokunst @progr.ch
Oliver Ressler (*1970) und Zanny Begg (*1972) legen in ihrem Film The Bull Laid Bear die ökonomische Rezession (bear market) offen, die sich hinter Phasen anhaltender Kursgewinne (bull market) verbirgt. US-ÖkonomInnen und AktivistInnen erklären, wie es der Regierung in den Vereinigten Staaten oder in Irland gelang, eine Bankenkrise in eine Haushaltskrise zu transformieren. In handgezeichneten Animationen wird die Wirtschaftselite zwar vor Gericht gestellt, die korrupten Richter sprechen sie jedoch frei. Der Film ist auch im Videofenster @Bienzgut.ch, Bibliothek Bümpliz, Bernstrasse 77, 3018 Bern täglich von 10:00 – 24:00 Uhr zu sehen.


Stadtgalerie
Zachary Formwalt (*1979) beschäftigt sich mit den langfristigen, meistens unsichtbaren Mechanismen und Folgen des Kapitalismus. Er betrachtet dabei die aktuellsten Entwicklungen in der Weltwirtschaft, registriert ihre Auswirkungen auf den Feldern der Technik und der Kultur und verbindet seine Beobachtungen mit Lektüren von Karl Marx oder von Klassikern der Fotogeschichte. Im Film Unsupported Transit kombiniert er zeitgeraffte Aufnahmen des Baus der neuen Börse in der chinesischen Sonderwirtschaftszone Shenzhen mit Aussagen von Friedrich Engels im Vorwort zu Karl Marx‘ Kapital. Engels wies auf einen Wandel hin: Geld werde nicht mehr durch Arbeit, sondern neu durch Geld generiert, womit der Kapitalismus an Sichtbarkeit und Erfahrbarkeit verliere. Diese These unterstützt der Künstler durch die Anwendung des Zeitraffers, der zur Folge hat, dass die Bauarbeiter der Börse unsichtbar werden. Für die Biennale Bern realisieren Gareth Kennedy (*1979) und Sarah Browne (*1981) einen Film, in dem sie den kapitalistischen Mythos des genialen Unternehmers im Stile eines Steve Jobs (Apple) oder Bill Gates (Microsoft) untersuchen. Geschichten über begnadete Entrepreneurs, die mit ihren Visionen eine Kultur zu verändern vermögen, sind wesentlich für den Erfolg des kapitalistischen Systems. Dies zeigt der Film The Myth of the Many in the One auf.

Kunstmuseum Bern @ PROGR
Maria Eichhorn (*1962) beschäftigt sich in ihrem Werk mit dem Betriebssystem Kunst. Sie analysiert dessen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, politischen und baulichen Rahmen. Statt eine Ausstellung für die Kunsthalle Bern zu konzipieren, verwendete die Künstlerin 2001 das gesamte Ausstellungsbudget dazu, das Gebäude der Kunsthalle zu sanieren, ihre Finanzierungsgeschichte aufzubereiten und eine unlimitierte Edition von Anteilscheinen an der Institution zur Erhöhung des Eigenkapitals herauszugeben. Mit «Das Geld der Kunsthalle Bern» wird eine Zusammenfassung des Projekts gezeigt, in der die Kataloge sowie die Anteilscheine begleitet von einem sachlichen Werbefilm ausgestellt werden. Maria Eichhorns vielschichtige Arbeit ist dem Ideal der kollektiven Kreativität verpflichtet und wehrt sich gegen die Auffassung der Institution als Musentempel für Privilegierte. Stattdessen wird ihr Kapital in Anlehnung an Pierre Bourdieu in wirtschaftliche, kulturelle, symbolische und soziale Aspekte aufgefächert.

Die Ausstellung dauert bis zum 29. September 2012.

 

Veranstaltet durch: Stadtgalerie, Kunstmuseum Bern, videokunst.ch und Biennale Bern

Öffnungszeiten Stadtgalerie / Kunstmuseum Bern @ PROGR / videokunst @progr.ch: Mi bis Fr, 14–18 Uhr; Sa, 12–16 Uhr

Eintritt: frei


Samstag, 8. September
20:00 Uhr
Theater/Performance
Nur Abendkasse – Nach Oben
NOT MY PIECE - postcapitalism for beginners
Performance
Dampfzentrale, Turbinensaal
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NOT MY PIECE (Foto: zVg)

Das Ende des kapitalistischen Wirtschaftssystems ist Tagesthema in den Medien. Für einige ist es unmittelbare Realität, wie beispielsweise das Schicksal unzähliger Griechen zeigt. Aber auch in den USA schnüren gut informierte Ökonomen Notpakete und kaufen Grundstücke mit Quellwasser und Weideland. Man munkelt, das System könne über Nacht zusammenbrechen. Die Steuermänner sitzen also schon in den Rettungsbooten und es ist höchste Zeit, sich auf ein neues Spiel vorzubereiten, bevor man nasse Füsse kriegt! Kennen Sie clothes-swapping? Und guerilla gardening? Was ist ein first mover? Falls Sie bei diesen Begriffen auf einer burning platform stehen und ein empowerment brauchen, ist NOT MY PIECE genau das Richtige für Sie!

NOT MY PIECE ist eine Einführung in die Welt des Postkapitalismus und verfolgt Schritt für Schritt dessen Begrifflichkeiten. In dieser Choreografie von Dienstleistungen finden komplexe wirtschaftliche Zusammenhänge eine vereinfachte Form und bilden gleichzeitig das Material für eine Farce mit hohem Wahrheitsgehalt: überraschend, komisch und zum Nachdenken verpflichtend. Martin Schick betreibt ökonomische Forschung am eigenen Leib: Er hat für den Postkapitalismus vorgesorgt und ein Grundstück in Fribourg erworben, versucht sich darauf selbstversorgend durchzuschlagen, involviert die Nachbarschaft in Tauschgeschäfte und plant den Bau eines autarken Hauses. Persönliche Utopien vermischen sich mit bereits bestehenden Ideen und Strategien einer alternativen Ökonomie, und das Theaterstück wird zu einem Spiel mit realen Konsequenzen.

Eine Produktion von Belluard Bollwerk International, zustande gekommen dank eines Kulturförderbeitrags des Kantons Freiburg. In Koproduktion mit Far° Festival des Arts Vivant Nyon und Beursschouwburg Brüssel.

Konzept, Performance: Martin Schick

Choreografie, Tanz: Kiriakos Hadjiioannou

Dramaturgie: Anna Katharina Becker

Mentales Sponsoring: San Keller

Veranstaltet durch: Dampfzentrale Bern

Sprache: Englisch / Deutsch / Griechisch (deutsche Untertitel)

Dauer: 90 Minuten

Eintritt: 25.-/20.- (Kombiticket für NOT MY PIECE und «Invest in me!»)

Weitere Aufführungen: Sonntag, 9. September

Samstag, 8. September
21:30 Uhr
Theater/Performance
Nur Abendkasse – Nach Oben
«Invest in me!» – Die Ästhetik des Glaubens, die Welt verändern zu können (Tryout)
Eine performative Kontextverschiebung
Dampfzentrale, Kesselhaus
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«Invest in me!» (Foto: zVg)

Es ist lange her, dass eine Bewegung glaubte, sie könne die Welt radikal verändern. Nachdem die 68er gescheitert waren, herrschte Desillusionierung. Die nachfolgenden Generationen gaben sich mit der Rolle des Kritikers zufrieden – als Kriegsgegner, Kapitalismuskritiker und Globalisierungsskeptiker. Auch die Occupy-Bewegung brachte nichts Neues ausser der ehrlichen Selbsterkenntnis: «Wir haben auch keine Lösung, sind aber trotzdem dagegen!»

Nun sind sie wieder da, die Weltveränderer. Sie nennen sich Social Entrepreneurs. Sie wollen die Gesellschaft nicht kollektiv-politisch, sondern privat-unternehmerisch verändern. Die 68er planten den grossen gesellschaftlichen Umsturz, verloren sich aber schon bald in endlosen Diskussionen. Die Social Entrepreneurs wollen nicht reden, sondern etwas unternehmen. Sie sind in einem globalen Netzwerk organisiert und arbeiten in Hubs (siehe www.the-hub.net) ‒ dritten Räumen, in welchen die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit verschwindet. Bis heute gibt es Hubs in 30 Städten auf 5 Kontinenten, 50 weitere sind geplant. In «Invest in me!» nimmt das Künstlerduo Thom Truong eine performative Kontextverschiebung vor. Sie bringen Social Entrepreneurs auf die Bühne, wo diese das tun, was sie auch sonst tun. Sie versuchen, andere Menschen von ihrer Vision zu überzeugen. Denn um diese verwirklichen zu können, brauchen sie finanzielle Mittel und Unterstützung.

«Invest in me!» ist Teil des Festivals «FREISCHWIMMER 2012/13 ‒ Neues aus Theater, Performance und Live Art» und wird von der Gessnerallee Zürich koproduziert. FREISCHWIMMER 2012/13 ist ein Gemeinschaftsprojekt von SOPHIENSÆLE Berlin, FFT Düsseldorf, Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt am Main, Kampnagel Hamburg, brut Wien und Gessnerallee Zürich. «Invest in me!» wird im Oktober in den Sophiensaelen Berlin uraufgeführt. Die Dampfzentrale zeigt ein Tryout.

Konzept, Realisierung: Thom Truong (Thom Reinhard und Monika Truong)

Schauspielcoaching: Judith Koch

Textcoaching: Julia Sutter

Social Entrepreneurs: Jonas Bieber, Evelina Lundqvist, Thomas Rippel, Mario Sinnhofer, Edmund Trollope

Dramaturgie: Elias Gross

Lichtdesign: André Donzé

Szenographie: Björn Neukom

Künstlerische Beratung: Julian M. Grünthal

Veranstaltet durch: Dampfzentrale Bern

Sprache: Deutsch / Englisch

Dauer: 30 Minuten

Eintritt: 25.-/20.- (Kombiticket für «Invest in me!» und NOT MY PIECE)

Weitere Aufführungen: Sonntag, 9. September

Samstag, 8. September
22:30 Uhr
Dance
Nur Abendkasse – Nach Oben
Liebling, dr.habakuk
DJ im Foyer der Dampfzentrale
Dampfzentrale

Wie die Platten auf dem Pult drehen, so dreht sich seine Welt um die Musik. Mit feinem Fingergefühl bringt dr.habakuk das Vinyl in Bewegung - die Stimmung bebt - weshalb nicht ganz durchdrehen bis hin zum Abheben. Dr.habakuk dreht die Zeit zurück in die 1980er-Italodisco mit einfachen Synthis und Beats und lässt einem dann mit Techno-Einflüssen im Hier und Jetzt wieder auftauchen. Dr.habakuk teilt und sät Freude.

Veranstaltet durch: Dampfzentrale Bern

Eintritt: frei


Samstag, 8. September
Ausstellung/Installation
Nur Abendkasse – Nach Oben
53 Fahnen für Bern
Installation
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Silke Wagner, 53 Fahnen für Bern, 2012

Die Biennale Bern lud Silke Wagner (*1968) als artist in residence nach Bern ein. Die in Frankfurt lebende bildende Künstlerin konzipiert für das Festival eine Beflaggung im öffentlichen Raum. In Linien und geometrischen Formen übersetzt sie Zahlen und Statistiken zur Verteilung des Kapitals, zum Welthandel und zu den damit verbundenen Fragen der Migration und Umweltbelastung. Durch die gestalterische Anlehnung an überlieferte Heraldik irritiert die Präsenz dieser Fahnen in der Altstadt von Bern. Sie wirft Fragen nach Sinn und Zweck einer Beflaggung auf, die keiner lokalen Tradition entspricht. Die Motive bleiben auf den ersten Blick rätselhaft, ihre Hintergründe werden jedoch auf Postkarten erläutert.

Konzept / Umsetzung: Silke Wagner

Veranstaltet durch: Biennale Bern

Dauer: 6. bis 16. September, durchgehend

Eintritt: frei


Samstag, 8. September
Ausstellung/Installation
Nur Abendkasse – Nach Oben
Kopf oder Zahl II
Filme von Christian Jankowski im Zentrum Paul Klee
Zentrum Paul Klee
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Christian Jankowski, Telemistica, 1999, DVD, Farbe, Ton, 22 Min. (Videostill: zVg)

Nicht erst die Finanzkrise hat die künstlerische Auseinandersetzung mit Wirtschaft und Politik, Macht und Kapital ausgelöst, jedoch hat sie den Diskurs über die Hintergründe des ökonomischen Systems intensiviert. Seither häufen sich Ausstellungen, die  nach der Bedeutung des Kapitals fragen, der Verbindung von Geld und Macht oder der Auswirkung des freien Marktes. Die während der Biennale Bern gezeigten Werke decken zum Teil überraschende Zusammenhänge auf, die zur heutigen wirtschaftlichen Situation führten. Sie analysieren Hintergründe, visualisieren komplizierte Sachverhalte auf schlichte Art und enthüllen damit die Geschichte des Kapitals.

Christian Jankowski (*1968) hinterfragt in seinen Arbeiten immer wieder die Mechanismen des Kunstmarktes. Für die 48. Biennale in Venedig rief er fünf italienische TV-Wahrsager an, um sich von ihnen die Erfolgschancen seines Werkes prophezeien zu lassen. Telemistica kann als Kommentar zu den oft an Wahrsagerei grenzenden Aussagen zur Entwicklung im Kunstmarkt bzw. der Wirtschaft allgemein interpretiert werden. In Strip the Auctioneer bietet ein Auktionator von Christie’s (fast) alles zur Versteigerung an, was er am Leibe trägt: Taschentuch, Krawatte, Jackett, Schuhe, Socken, Hemd und schliesslich den Auktionshammer. Für Tausende von Euro ersteht das zahlungswillige Publikum eine abgetragene Garderobe, die durch die Auktion augenblicklich eine vielfache Wertsteigerung erfährt. Die Aktion stellt das Verhältnis zwischen dem wirtschaftlichen und dem ideellen Wert von Kunst zur Disposition. Für die Kunstmesse Art Cologne entwickelte Jankowski 2008 ein Teleshoppingformat. In Kunstmarkt TV sucht ein Moderator seinen Markt für Werke von Franz West oder Jeff Koons ‒ ein triviales Format und etablierte Kunst prallen aufeinander.

Die Filme werden zwischen dem 6.9. und 16.9.2012 in der Ausstellung «Höhere Wesen – Sigmar Polke und Paul Klee» gezeigt.

Veranstaltet durch: Zentrum Paul Klee

Öffnungszeiten Zentrum Paul Klee: Di bis So, 10–17 Uhr

Eintritt: 20.-/18.-/10.-