Transdisziplinär — Schweiz und die Welt

Transnational Art’s Commons

KunstAllmend

Im April 2014 kam eine Gruppe Kunstschaffender in der Dampfzentrale zusammen, um ihre Kunst als Allmend zu begreifen und sie als solche zu bewirtschaften. Dafür gaben sie sich unter anderem folgende Regeln:

  1. Eine Allmend entsteht, wenn sie gemacht wird; sie wird aktiv, wenn man sich trifft.
  2. AllmenderIn wird man nach einem Tag und bleibt es, bis man austritt.
  3. Beiträge sind allgemeine Ressource der Allmend. Namen sind irrelevant.
  4. Abgestimmt wird nicht.
  5. Jede Regel kann mit Ausnahme dieser allgemeinen Regeln durch alle AllmenderInnen jederzeit verändert werden.

Mit diesen Regeln steigt die Gruppe in mehrere Treffen ein und versucht, ökonomische Strukturen aus künstlerischer Perspektive zu betrachten. Während der Biennale Bern wird die KunstAllmend für drei Tage zur öffentlichen Versuchsanordnung und macht dabei Zuschauer zwangsläufig zu potenziellen AllmenderInnen.
Seit die Finanzwelt die Krise auf die Allgemeinheit schiebt, wird an vielen Fronten nach alter­­na­tiven ökonomischen Modellen gesucht. Dabei wird auch die ­Allmend wieder attraktiv – ein kollektives Modell, das der ursprünglichen Organisationsform der Dampfzentrale sehr nahekommt. Neuere Phänomene wie Creative Commons, das Betriebssystem Linux oder Gemeinschaftsgärten verweisen vermehrt auf das Kollektive, nicht mehr auf das ­Privatisierte. Diese gesellschaftliche Neuverhandlung des Individuums möchte die KunstAllmend praxis­orientiert in der Kunst untersuchen. Was dabei herauskommt, ist ungewiss – das Resultat wird aber mit allen geteilt.

14. September, 11.00 Uhr
Dampfzentrale beim alten Eingang
FRÜHSTÜCK DER FRÜHEN STUNDEN
Die KunstAllmend lädt im Rahmen der Bern Biennale zu einem Frühstück der Frühen Stunden ein! 
Der Blick in die Geschichte der Dampfzentrale zeigt, dass diese in bestimmter Hinsicht über recht lange Zeit als Allmend bezeichnet werden konnte. Offensichtlich ist dem heute nicht mehr so. Heute hat das Haus einen städtischen Auftrag und ist unter dieser Bedingung subventioniert und kuratiert. 
Um für die KunstAllmend aus der Geschichte lernen zu können haben wir Gäste zum Frühstück eingeladen, die die Anfänge des Kulturhauses Dampfzentrale mitgestaltet und erlebt haben. Zusammen mit ihnen werden wir eine gemeinsame Führung durch die abgelegenen Winkel des Hauses veranstalten und hören, was sich seit den Anfängen der Dampfzentrale als Projekt Künstlerhauses verändert hat. Ganz nach dem Motto: wer sich erinnert, hat das Sagen!

Zurück